Die älteste Kundin der ASB-Hauswirtschaft Barsinghausen ist 103 Jahre alt
Seit 2017 ist sie Kundin der hauswirtschaftlichen Hilfe des Arbeiter-Samariter-Bundes Kreisverband Hannover-Land/Schaumburg (ASB) und vor Kurzem wurde Anneliese Grund 103 Jahre alt. Zu diesem Anlass haben ihre beiden betreuenden ASB-Hauswirtschaftlerinnen Tina Marks und Dominique Kolla-Werger es sich nicht nehmen lassen, die Bantorferin mit einem Blumenstrauß zu überraschen.
Anneliese Grund kann auf ein interessantes und abwechslungsreiches Leben zurückschauen. Als sie im Jahr 1918 in Wültschkau in Schlesien das Licht der Welt erblickte, regierte noch Kaiser Wilhelm II. Geheiratet hat Anneliese Grund (geb. Krusemark) ihren Mann Eckart Grund im Jahr 1938 und das Paar bekam drei Söhne. Im Alter von 27 Jahren flüchtete sie mit ihren drei kleinen Kindern aus Schlesien und landete vorerst in Südoldenburg, wo sie mit ihren früh erworbenen Schneiderkünsten, die Familie in der Nachkriegszeit über Wasser hielt. Dann erfolgte der Umzug nach Hannover, wo ihr Mann im Vertriebenenministerium tätig war, bevor sie dann im Jahr 1964 ein selbst gebautes Haus in Bantorf bezog. Zur Finanzierung des Studiums ihrer Söhne und des Hauses arbeitete Anneliese Grund bis zu ihrer Rente als Sachbearbeiterin in der Oberfinanzdirektion Hannover. Die Jubilarin reiste gerne nach Italien, Frankreich, Großbritannien und die nordischen Länder sowie die Alpenländer. Zwei Reisen führte sie sogar in die alte unvergessene Heimat Schlesien. Mit regem Geist und einem bewundernswerten Gedächtnis verfolgt sie das aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehen, stets mit entschiedener Meinung. Nur ihre Augen machen in den letzten Jahren nicht mehr so gut mit, aber das sind auch die einzigen Klagen, einer Frau, die ihr Leben souverän gemeistert hat. Wenn man Anneliese Grund, die mittlerweile auch zwei Enkelkinder und drei Urenkelkinder hat, nach ihrem Rezept für so ein langes und glückliches Leben fragt, erklärt sie, dass viel Arbeit, gutes und gesundes Essen und die gute Luft am Deister sicher dazu beigetragen haben. „Und nicht jammern über jeden Quark“, erklärt Anneliese Grund, als eines der wichtigsten Zutaten für ein langes und schönes Leben. Etwas bedauerlich findet sie, dass viele ihrer alten Nachbarn mittlerweile verstorben sind, aber auch von den neuen Nachbarn erfährt sie Hilfe, denn täglich kommt jemand mindestens zwei Mal vorbei und schaut nach ihr. Auch ihr Sohn ist mindestens zwei Mal in der Woche vor Ort, sodass sie rundum gut betreut wird. Jeweils Dienstag und Freitag kommt die Hauswirtschaft des ASB mit der sie sehr zufrieden ist. Laut ihrem Sohn Uwe Grund stimmt die Chemie zwischen seiner Mutter und den Helferinnen des ASB. „Es ist schön, dass immer die gleichen Helferinnen zu meiner Mutter kommen und sie sich nicht ständig an neue Gesichter gewöhnen muss“, so Uwe Grund, der sich über einen gut organisierten Alltag für seine Mutter freut. „Frau Grund ist meine liebste Kundin, weil sie sehr nett und freundlich ist und immer etwas Interessantes zu erzählen hat“, ergänzt Tina Marks von der ASB-Hauswirtschaft. Für die Zukunft wünscht sich Anneliese Grund, die auch den Hausnotruf nutzt, dass sie gesund und fit im Kopf bleiben möchte und dass sie nach Corona mit ihrer Familie mal wieder Essen gehen kann. „Ich bin froh, wenn ich nach Corona mal wieder rauskomme“, erklärt sie abschließend, bevor sie ihren digitalen Sprachassistenten namens „Alexa“ nach dem Wetter fragt.