Der Wünschewagen des ASB zu Besuch in Barsinghausen
Auf dem Dienstabend der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Hannover-Land/Schaumburg (ASB) hatten die Samariter die Gelegenheit sich über den sogenannten Wünschewagen zu informieren und das Fahrzeug zu begutachten.
Anke Schneider vom ASB Niedersachsen war gekommen, um die SEG über das Fahrzeug und die damit verbundenen Möglichkeiten zu informieren. Noch einmal das Meer sehen, ein letztes Mal die Lieblingsband erleben oder mit dem Lieblingsfußballverein im Stadion fiebern. Das Projekt wurde 2014 beim Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr ins Leben gerufen, um Menschen am Ende ihres Lebens einen letzten Wunsch zu erfüllen. Häufig werden die Wünsche über das Internet an das Team herangetragen und wenn möglich innerhalb von drei Tagen erfüllt. „Die Menschen, die uns kontaktieren, haben leider häufig nicht mehr viel Zeit", erklärt Anke Schneider, die darauf hofft, dass in spätestens zwei Jahren alle Fahrten ausnahmslos durch Spenden finanziert werden. Um die Wünsche besser realisieren zu können, sind die Wünschewagenstandorte sehr gut untereinander vernetzt. Inzwischen fahren die Fahrzeuge bundesweit ihre Passagiere zu einem Ziel ihrer Wahl. Meist sind es Tagesfahrten aber gelegentlich auch längere Touren. Dies verlangt den ehrenamtlichen Helfern zwar einiges ab, aber laut Anke Schneider ist die Erfüllung dieser Wünsche auch für die Mitfahrer immer eine große Freude und Herzensangelegenheit und hilft sowohl den Schwerkranken und ihren Verwandten und Bekannten besser loslassen zu können. Das Projekt wird rein ehrenamtlich getragen und ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Fahrten sind für die Passagiere und eine Begleitperson kostenlos. Schirmherr des Projektes ist ASB-Präsident Franz Müntefering. Die Fahrten werden von qualifizierten ehrenamtlichen Fachkräften begleitet. Ob Pfleger, Krankenschwester, Palliativmediziner, Rettungskräfte oder Feuerwehrleute - sie alle engagieren sich freiwillig, um letzte Herzenswünsche wahr werden zu lassen. Noch bevor der offizielle Startschuss gefallen ist, hat der Wünschewagen des ASB Landesverbandes Niedersachsen laut Anke Schneider bereits zwölf Fahrten und Wünsche seit Ende 2017 erfüllt. Bevor die erste Fahrt startet, durchlaufen alle zukünftigen Helferinnen und Helfer eine umfassende Schulung. Denn die Betreuung und Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Bei jeder Wunschfahrt ist der Wagen mit mindestens zwei ehrenamtlichen Kräften besetzt. Die Idee für den Wünschewagen stammt laut Anke Schneider aus den Niederlanden und wird mittlerweile in vielen Ländern Europas praktiziert. In Deutschland hat der ASB zurzeit 16 Wünschewagen in den meisten Bundesländern im Einsatz und möchte die Zahl der Fahrzeuge gerne erhöhen. Hierfür werden noch weitere Spenden gebraucht und aus den Reihen der Samariter der SEG kamen schon einige Vorschläge und Ideen, wie man das Projekt unterstützen kann. Alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten findet man auf der Homepage unter www.wuenschewagen.de.