Neue Kriseninterventionshelfer für die Staffel der Psychosozialen Notfallversorgung
Die Aufgaben der Staffel der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Hannover-Land/Schaumburg (ASB) werden immer mehr und immer wichtiger. Sie werden bei potenziell traumatisierenden Ereignissen alarmiert zur Betreuung von Angehörigen, Betroffenen und Ersthelfern.
STADTHAGEN. Mögliche Einsatzszenarien sind erfolglose Reanimation, Tod eines Kindes, Überbringen einer Todesnachricht oder wie vor kurzem bei einem schweren Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang in der Nähe von Barsinghausen. Daher ist es um so erfreulicher, dass Jörg Brockhoff, der Leiter der PSNV-Staffel des ASB, sechs neue und nach bestandenen Prüfungen, fertig ausgebildete Kriseninterventionskräfte bei der Psychosozialen Notfallversorgung begrüßen durfte. Linus Nährig, Sabrina Amelie Harenkamp, Kim Julia Fechte, Nicole Reichelt, Anna Lena Kristen und Hildegard von Thadden hatten nach insgesamt 120 Unterrichtseinheiten von September 2021 bis Februar 2022 im Katastrophenschutzzentrum des ASB in Stadthagen erfolgreich ihre theoretischen und praktischen Prüfungen abgelegt und erhielten im Anschluss ihre Prüfungszeugnisse. Jetzt geht es für die Teilnehmer in die Hospitationsphase, um zusammen mit einer erfahrenen PSNV-Kraft Einsatzerfahrung zu sammeln. Das Ausbilderteam mit Nadine und Jörg Brockhoff, Wilfried Qualisch, Julia Mehlau und Psychologin Petra Stenske wurde bei der Ausbildung und den Prüfungen unter anderem von Ursula Hartmann, Hartmut Jamm sowie Timo Kelichhaus unterstützt. Um sich mit dem schwierigen Thema Tod und den Folgen für die Beteiligten und Hinterbliebenen auseinanderzusetzen, gab es unter anderem eine Einführung in die Grundlagen der Psychologie, Plötzlicher Kindstod sowie unter anderem mehreren Unterrichtseinheiten, die sich dem Thema „Suizid“ widmeten. Ein weiteres großes Feld in der Ausbildung nahm das Thema „Eigenschutz“ und „Selbstfürsorge“ ein, denn auch die PSNV-Kräfte haben ihre Grenzen und sollten die im Einsatz gesammelten Eindrücke verarbeiten können, um diese nicht mit nach Hause nehmen zu müssen. Bei den praktischen Prüfungsaufgaben wurde von jedem Teilnehmer ein Szenario aus 40 Möglichen gezogen, welches in der Prüfung abgearbeitet werden musste. Ebenso wurde im Laufe der Fortbildung ein Bestattungsinstitut so wie ein Krematorium besucht. „Die Teilnehmer haben sich offen aber mit dem nötigen Respekt dem Thema gewidmet“, erklärt Jörg Brockhoff abschließend.